Was nehmen wir denn alles mit?

Das ist die Frage aller Fragen, insbesondere die Frage unserer weiblichen Mitfahrerin ... frechgrins.

Doch diese Überlegungen werden aufgrund der Tranportkapazitäten auf dem Motorrad fast selbstredend beantwortet. Nur das unbedingt Nötigste darf mit ins Gepäck.


Doch was ist das NÖTIGSTE und was ist UNNÖTIG???


Unser "Haus"

Unser Haus

Wir werden uns in Südamerika querbeet durch alle Möglichkeiten durchschlafen. Es ist geplant, sowohl in Hotels, Pensionen, Gästehäusern oder Hostels als auch einen Großteil im eigenen "Haus" (Zelt) zu übernachten.


Bei der Wahl des eigenen Hauses steht man zunächst einmal vor einer Fülle von Anbietern und Modellen und ist davon schier erschlagen. Bei der Sondierung des Marktes bekamen wir von einem Verkäufer der Firma Storer in Langenau dann eine absolut umfangreiche und fachkundige Beratung zu diesem Thema. An dieser Stelle herzlichen Dank dafür. Leider hatte er das von uns dann avisierte Zelt nicht mehr im Angebot.


Nach einigem Vergleichen und Sortieren fiel unsere Wahl dann auf ein Fertighaus Modell Tundra III RT von Jack, der alten Wolfshaut. Dieses Tunnelzelt verfügt über ein ausreichend großes Schlafzimmer mit 2,5 qm, in dem zwei Erwachsene noch genügend Platz für ihr Gepäck haben. Direkt vor dem Schlafraum schließt sich ein etwa 2 - 3 qm großes "Wohneßzimmer" an, in dem zur Not auch mal bei schlechtem Wetter gekocht und gewohnt werden kann. Das Gestänge ist aus Fiberglas und die Außenhaut verfügt über eine sehr gute Wassersäule (soll heißen, das Ding ist ausreichend wasserdicht).


Die "Küche"

Der Herd

Da wir im fernen Südamerika gourmettechnisch teilweise auf uns alleine gestellt sind, brauchen wir natürlich noch einen vernünftigen Herd, auf dem wir unsere Vier-Gänge-Menüs zubereiten können.

Dabei fiel unsere Wahl auf den Primus Omnifuel, der mit so gut wie jedem Brennstoff befeuert werden kann. Er frißt sowohl Benzin als auch Diesel. Und zur Not nimmt er auch Petroleum. Sollten wir mal in der Nähe eines Flughafens zelten und ein Flugzeugpilot läßt etwas Sprit ab, sammeln wir das Kerosin und geben es unserem Mulitfunktionsherd zum Futtern. Hoffen wir nur, daß da nicht gerade jemand im kleinen Office die Spülung zieht ... ;-).


Der "Getränkeautomat"

Wasserfilter

Nicht überall gibt es was Vernünftiges zum Trinken. Da wir auch in großen Höhen fahren und ausreichend trinken sollten, benötigen wir viel Wasser, das wir naturgemäß nicht immer auf dem Moped in ausreichender Form mitführen können. Um auch mal aus dem nächsten Flüsschen etwas zum Durstlöschen besorgen zu können, nehmen wir mal einen Wasserfilter von Katadyn mit, der den gröbsten Dreck aus der Brühe rausfiltert und trinkbar macht. Sollten wir dann immer noch Zweifel haben, ob das Zeug trinkbar ist, kommen noch ein paar Tröpfchen "Micropur" rein und schon haben wir das feinste Wässerchen.


Unser "Schnarchbrett"

Therm-A-Rest Trail Pro

Die gute alte Isomatte hat ausgedient. Inzwischen sind die beamtenfreundlichen, selbstaufblasenden Isomatten hipp. Da muss sich der auf dem Moped durch stundenlanges Fahren geschundene Beamtenkörper nicht mehr die Lunge aus dem Leib pusten. Und bequem liegt man auf der Therm-a-Rest Trail Pro auch (zumindest so lange, wie Luft drin ist ... also Flickzeug nicht zuhause vergessen, sonst wirds unbequem).


Das (Kunst-) federbett

Deuter Exosphere -4

Die Truppe aus dem schwäbischen Gersthofen hat nicht nur Rucksäcke, Taschen und Kletterzubehör im Programm. Nein, Deuter hat auch richtig kuschlige und warme Schlafsäcke. Der Exosphere -4 ist aus Kunstfasern und läßt sich relativ klein komprimieren. Wenig Platzbedarf, kuschlig warm und ausreichend groß...das ist das, was wir brauchen.


Gegen die Kälte in deutschen "Schlafzimmern"

Bekanntlicherweise herrscht in deutschen Schlafzimmern oftmals große Kälte, um nicht zu sagen es ist "Eiszeit". Damit uns dies im Zelt in den Anden nicht auch passiert, haben wir vorgesorgt. Nein, ich bin jetzt nicht in die Apotheke gegangen und habe in paar Schächtelchen Viagra geholt. Obgleich uns unser Reise-Doc Mathias Hrubey gesagt hat, daß dies auch bei der Höhenkrankheit helfen soll. Aber was nützt es, wenn ich keine Höhenkrankheit mehr habe, aber aufgrund der anderen Nebenwirkung immer nach hinten auf den Soziussitz sitzen muß ... grins.


Wir haben uns also von der Firma "Sea to Summit" einen Innen- bzw. Sommerschlafsack aus der Thermolite-Faser geholt, der das Wärmeempfinden bis zu 15 Grad heraufsetzt. Das Teil ist nur ein größerer Sack aus T-Shirt-ähnlichem dünnen Stoff, der jedoch unglaublich warm hält. Waschbar, auch als Sommerpenntüte nutzbar und hält den eigentlichen Schlafsack etwas sauber. Habe daß Ding gestern mal getestet und bin begeistert.


Also liebe Männer ... wenn mal wieder Eiszeit in euren Betten ist und eure Frauen kalte Füße haben ----> Thermolite Reactor Extreme ---> So könnt ihr eure Frauen wieder "heiß" machen. ;-))


Das All-in-One-Werkzeug

Da wir zum Einen etwas zum Schnitzelklopfen brauchen und zum Anderen auch einen Allesschneider an Bord haben wollten, ging dieser Tage noch eine kurze Bestellung beim großen Onlinekaufhaus raus und wir haben uns noch das Freizeitbeil X5 von Fiskars geholt. Hiermit sollte das Hacken von Feuerholz ebenso kein Problem sein wie das Zeltheringe versenken im südamerikanischen Gebirgsboden. Und zur Not können wir uns auch wie die Wikinger mit unserer "Streitaxt" gegen mögliche südamerikanische Strauchdiebe und Unholde verteidigen ... ;-))


Unser Popo-Parkplatz

Zunächst hatten wir uns als Sitzgelgenheit für unsere Reise die Camplounge von Therm-A-Rest ausgesucht. Dies ist ein Überzug, der aus der Isomatte im Handumdrehen einen bequemen Campingstuhl macht. Er hat jedoch den Nachteil, daß er die Matte auf dementsprechenden dornigen Boden ggf. undicht macht. Im Reiseworkshop in Hechlingen stellte uns Bernd einen Faltstuhl vor, der bequem war und trotzdem ein kleines Packmaß besitzt. Nach dem Probesitzen bestellten wir zuhause sofort den Walkstool, um in Südamerika vernünftig sitzen zu können.