Chile (Süden)


Aufgefallen

Bei der Fahrt vom Flughafen in die Stadt fragte ich mich das erste Mal, in welchem Land ich wohl bin. Es hätte von den Eindrücken her genauso Spanien, Italien, eine Baleareninsel oder Portugal sein können. Ähnliche Landschaften, ähnliche Straßenbedingungen.

Die Chilenen waren auf den ersten Blick bis auf einige Wenige aufgeschlossen und freundlich. Sie ernähren sich offensichtlich wie die meisten anderen Südamerikaner viel, um nicht zu sagen überwiegend von "gesunder" Fast-Food-Nahrung. Und offensichtlich haben sie richtig viel Geld. Denn die Häuser in den größeren Städten wechseln sich ungefähr so ab: Fast-Food-Laden, Bank, Elektronik, Mobilfunkshop... Fast-Food-Laden, Bank, Elektronik, Mobilfunkshop... Fast-Food-Laden, Bank, Elektronik, Mobilfunkshop... Fast-Food-Laden, Bank, Elektronik, Mobilfunkshop. Daher gibt es viele Leute, insbesondere junge und im mittleren Lebensalter stehende Frauen, die augenscheinlich nicht auf der Fitneßwelle mitschwimmen.

Auf den Straßen ist es teilweise relativ schmutzig, es liegt oftmals viel Gerümpel herum. Nicht überall, aber in einigen größeren Städten dürfte mal wieder aufgeräumt werden.

Chile hat laut Aussage von Uwe (Blockhaus-Chile) richtig viel Geld und eine florierende Wirtschaft. Mit den sprudelnden Steuereinnahmen wird an allen Ecken und Enden gebaut. Wo man hinschaut, werden Straßen erneuert bzw. neu gebaut und auch der Wohnungsbau ist allerortens sichtbar.


26.10.2013 - Ankunft in Santiago de Chile

Wetter: sonnig, 27 - 30 Grad

Halbwegs ausgeschlafen landeten wir nach 14 Stunden Flug in Santiago de Chile, der etwa 600 Jahre alten chilenischen und am Fluß Rio Mapocho gelgenen Hauptstadt. Die Einreise gestaltete sich relativ problemlos. Mit dem Taxi waren wir auch schnell in der Innenstadt in unserem Hotel. Eine gemütliche Dusche mußte jedoch noch etwas warten.  Das Zimmer konnte leider erst so gegen 14.00 Uhr bezogen werden, so daß wir in der Stadt noch ein wenig zum Auslüften unterwegs waren.

In einem nahegelegenen Mobilfunkshop rüsteten wir uns mit chilenischen Mobilfunkkarten vom Marktführer Claro aus, so daß wir mit der Außenwelt kommunizieren können, ohne ein Vermögen auszugeben. Schnell fühlten wir uns wieder heimisch, als uns an der nächsten Straßenecke ein riesiger Liebherr-Kran den Weg versperrte.

Mittlerweile plagte uns auch der Hunger ein wenig und wir beschlossen, diesem Unbill kräftig entgegenzutreten. Es ist in Santiago gar nicht so leicht, ein nettes Straßencafe zum Sitzen oder eine Kneipe mit Außenbewirtschaftung zu finden. Die meisten (Fastfood-)Restaurants haben nur eine Innenbewirtschaftung. Zum Stadtbild selbst ist anzumerken, daß es fast mehr Bankgebäude und Mobilfunkshops als sonstige Läden gibt. Wenn uns jemand mit verbundenen Augen in die Stadt gebracht hätte und wir wüßten nicht, wo wir sind, könnte unsere Auswahl genauso auf eine spanische oder südasiatische Großstadt fallen.

Beim weiteren Bummel durch die Stadt landeten wir auf der "Plaza de Armas", an dessen Westseite der Präsidentenpalast seinen Sitz hat. Da wir eh gerade in der Nähe waren, dachten wir uns, wir schauen kurz bei ihm vorbei und besichtigen seine Wohnung. Leider sind wir nur bis zum Garten gekommen ... ;-)

Im Anschluß an die Besichtigung gönnten wir uns ein kleines Häppchen in einem Schnellimbiss, bevor wir dann gegen 14.00 Uhr unsere Zimmer beziehen konnten. Die folgenden Stunden nutzten wir, um uns und die Internetseite auf Vordermann zu bringen. Ein Teil der müden Krieger verbrachte den Nachmittag mit einem Nickerchen.

Später machten wir uns wieder daran, Santiago unsicher zu machen und landeten auf einem großen Platz, wo das 171-jährige Jubiläum der Universidad Santiago mit einem klassischen Livekonzert gefeiert wurde.

Einfach auf das Bild klicken und ihr gelangt zu einer 360-Grad-Ansicht des Palast-innenhofes "La Moneda" in Santiago de Chile

Die spaßige Fußgängerampel haben wir in Santiago de Chile aufgenommen. Hier weißt du genau, wann du die Füße in die Hand nehmen und dich beeilen solltest.... ;-)


27.10.2013 - Weiterfahrt nach Valparaiso

Wetter: diesig, ca. 12 - 15 Grad

 Nach einer ruhigen Nacht, in der wir im Hotel buchstäblich ins Bett gefallen sind und durchgeschlafen haben, ging es am Sonntagmorgen mit dem Taxi nach Valparaiso. Unterwegs machten wir nochmals einen kurzen Abstecher an den Flughafen in Santiago, um dort Ulrike und Robert aufzusammeln.

Nach gut zwei Stunden Fahrt war Valparaiso erreicht. Die Stadt empfing uns mit diesigem Wetter und deutlich kühleren Temperaturen, als wir sie noch in Santiago vorfanden. Dafür war der Empfang bei Enzo und Martina in der Villa Kunterbunt umso wärmer und herzlicher. Bei einem Willkommensbier war das Eis schnell gebrochen und die Zimmer bezogen.

Am frühen Nachmittag kamen bei allen deutliche Hungergefühle auf und wir machten uns zum nahegelegenen Metzger auf, um dort 3 kg Fleisch, viel Gemüse, Brot und Bier für 10 Leute zu besorgen. Der Salat war schnell angerichtet. Frido gab uns noch eine Kostprobe seines Metzgerwissens in Sachen Fleischzubereitung auf den Weg und setzte dies im Anschluß direkt in ein köstlich schmeckendes Mahl um.

Den Rest des Nachmittags verbrachten wir gemütlich mit Becker-Bier bei Benzingesprächen, Reiseplanung und entspanntem Chillen.


28.10.2013 - Valparaiso

Wetter: kühl, 12 - 15 Grad, windig

Eigentlich sollten am heutigen Tag die Zollformalitäten durch Enzo abgewickelt werden, so daß wir am morgigen Dienstag unsere Maschinen aus dem Container holen könnten. Doch hier hatten wir die Rechnung ohne den Wirt bzw. Kapitän unseres Frachtschiffes gemacht.

Bei unserer Ankunft in Santiago am Samstag hatten wir die Postion unseres Schiffes noch auf der Seite www.marinetraffic.com recherchiert und uns darüber gefreut, daß das Schiff schon vor uns in Valparaiso ist. Offensichtlich ist dem Frachtschiffkapitän ein "Fauxpas" unterlaufen und er ist wohl unangemeldet und ohne Erlaubnis in den Hafen eingefahren.
Daraufhin wurde er von der Hafenbehörde wieder nach draußen befördert und in "die letzte Reihe" versetzt. Aufgrunddessen durfte er nun erst am heutigen Montag gegen 16.00 Uhr nachmittags in den Hafen einfahren. Nachdem die Zollformalitäten jetzt erst morgen gemacht werden können, werden wir wohl die Motorräder mit viel Glück erst am Mittwoch Vormittag aus dem Container befreien können.

So blieb uns am heutigen Montag nichts anderes übrig, als den Tag mit einer Besichtigung von Valparaiso zu beginnen. Zunächst hieß es am Morgen, sich bei nur guten 10 Grad warm anzuziehen.

Beim gemütlichen Frühstück konnten wir nioch einer größeren und lautstarken Demonstration der lokalen Bevolkerung gegen den Bau einer Riesen-Mall im Hafenbereich beiwohnen. Auf dem zentralen Platz am Hafen gaben Hunderte von Demonstranten mit etwa Hundert Lkw-Zugmaschinen lautstark ihrem Unmut Ausdruck.

Am späten Nachmittag sahen wir zu unserer Freude, daß die Santa Rebecca gerade ins Hafenbecken einfuhr und unmittelbar darauf mit der Entladung begonnen wurde. Ein Teil usnerer Gruppe macht noch eine kleine Hafenrundfahrt, um sich die Entladung aus der Nähe anzuschauen. Der weitere Tagesablauf lief ähnlich wie am Vorabend: Gemeinsames Grillen mit Benzingesprächen und Bier.


29.10.2013 - Vina del Mar

Wetter: windig, kühl bis leicht sonnig, 15  - 17 Grad

Die Santa Rebecca durfte erst am Montag nachmittag in den Hafen einlaufen und wurde im Anschluß gelöscht. Enzo hatte die Zollabfertigung am Dienstag in der Früh erledigen können. Daher bekamen wir als Termin zum Öffnen des Containers Mittwoch um 09.00 Uhr zugeteilt.

Um die Zeit bs dahin zu überbrücken, machten wir uns auf, die benachbarte mondäne Hafenstadt Vina del Mar zu besuchen. Um dort hin zu kommen, fuhren wir mit den lokalen Schnellbussen. Und hier ist der Name auch Programm. Die Busfahrt alleine ist schon mit etwas Abenteuercharakter behaftet. Hier gibt es keine festen Haltestellen. Man stellt sich einfach an die Straße und winkt und der Bus hält auch an, wenn man(n)( es dem Fahrer sagt. So ist es ein ständiges Anfahren und Halten und das mit atembraubender Geschwindigkeit. Kaum ist ein Fuß aus dem Bus draußen, fährt dieser schon wieder los. Und wenn er fährt, dann richtig flott. Wir hatten auf jeden Fall unsere Gaudi.


30.10.2013 - Zollabfertigung

Wetter: arschkalt, 8 -10 Grad, windig

Pünktlich um 9.00 Uhr in der Früh starteten wir mit mehreren Taxis zum Zollgelände, daß etwa 20 km außerhalb von Valpariso liegt. Völlig gespannt waren wir, ob denn unser Container wirklich vor Ort ist. Und siehe da, er wars .... :-)

Alle hatten eine Riesenfreude, als der Container aufgemacht wurde und alles so gut wie unversehrt aus dem Container geholt werden konnte. Innerhalb kürzester Zeit war alles aus dem Container geräumt und wir wären gegen 11.00 Uhr abfahrfertig gewesen. Die Dame vom Zoll hatte sich jedoch erst so gegen 14.30 Uhr angekündigt und kam dann "southamerican local-time-gemäß" um 15.45 Uhr.

Die von uns erwartete große Inspektion aller Motorräder und des Gepäcks blieb jedoch aus. Da sie offensichtlich nichts mehr arbeiten wollte, wies sie Enzo an, die Fahrgestellnummern mit denen auf den Einreisepapieren zu vergleichen und das wars dann. Noch ne halbe Stunde auf ein paar Stempel warten und wir konnten dann gegen 16.30 Uhr zur Villa Kunterbunt zurückfahren.

Auf der Rückfahrt hatten wir allerdings einen leichten Verlust zu beklagen. Hans kam aufgrund eines bremsenden vorausfahrenden Taxis auf sandiger Fahrbahn bei mäßiger Geschwindigkeit ins Rutschen und stürzte auf die Fahrbahn. Dabei zog er sich eine Fraktur des rechten Schlüsselbeines zu und mußte erstmal ins Krankenhaus gebracht werden. Er fällt nun für die nächsten sechs Wochen aus, wird jedoch hierbleiben und sich dann gegen später wieder in die Route einklinken.


31.10.2013 - Endlich gehts los

Wetter: bewölkt, ca. 14 - 17 Grad

Bis endlich am Donnerstag alle den Weg aus dem Hinterhof der Villa Kunterbunt herausgefunden hatten, wurde es gut 11.00 Uhr. Die Maschinen noch schnell vollgetankt ging es zunächst an der Küste entlang hinauf bis Concon, um dann nach Osten hinweg abzubiegen und über San Felipe und Los Andes an die argentinische Grenze zu gelangen. Von dort aus wollten wir dann ursprünglich nach Mendoza fahren.

Eigentlich hatten wir ja vorgehabt, über den Paso di Agua Negra nach Argentinien zu fahren. Dieser hat jedoch noch Wintersperre und so müssen wir die oben beschriebene Route nehmen.

Bis Los Andes ging die Fahrt ganz gut vorwärts und wir kehrten am Strassenrand ein, um uns bei einem "kleinen" Süppchen zu stärken. Die Suppe, die wir dann vorgesetzt bekamen, uebertraf alle Erwartungen. Neben einem halben Pfund Siedfleisch war noch ein grosser Kartoffel und ein grosses Kürbisstueck samt Karotten im Teller. Von dieser Portion wären locker und leicht zwei bis drei Personen satt geworden.

Weiter ging es nun die Routa 60 zum Grenzübergang hinauf. Die Temperatur sank ab bis auf 2 Grad und es fing oben an zu schneien. Zusätzlich war eine grosse Baustelle auf der gesamten Pass-Strasse vorhanden, die höchste Konzentration beim Fahren erforderte.

Oben am Pass angelangt, wurden wir dann ein paar Kilometer vor der Grenze von der Gendarmerie auf den Seitenstreifen gewunken und mussten in einer langen Schlange bei eiskaltem Wind auf die Grenzabfertigung warten. Ein paar chilensiche Motorradfahrer waren dann so freundlich und informierten uns, dass die Abfertigung von unserem Platz aus etwa noch sechs Stunden auf sich warten liesse. Da es bereits 18 Uhr war, entschlossen wir uns, wenige Kilometer zurück zu fahren und bekamen Gott sei dank eine Übernachtung in einem Hostel.

Neben sehr freundlichen Chilenen, die auch noch ein herrliches Abendessen für uns zauberten, fehlte es uns an nichts. Nur Frido ging es am Abend nicht so gut. Er hat die grossen Höhenunterschiede wohl nicht so gut weggesteckt, wie wir drei anderen. Wir hatten nur ein wenig Kopfschmerzen bei der Kurverei in Bereichen zwischen 3000 und 3500 Höhenmetern bekommen. Frido musste sich zum Regenerieren gleich etwas niederlegen und in die Medikamentenkiste greifen.


01.11.2013 - Einreise nach Argentinien

Wetter: 2 - 8 Grad, kühl, regnerisch und windig

Nach einer sehr windigen und stürmischen Nacht beluden wir am frühen Morgen bei eisigen Temperaturen die Motorräder wieder und machten uns daran, zur argentinischen Grenze zu gelangen. Unser Hostelinhaber erzählte uns noch, dass die Grenzabfertigung in der Nacht um 03.00 Uhr einen Kollaps erlitt und der Grenzübergang kurzerhand geschlossen worden war. Zwei Kaffees und mehrere Nutellabrote später brachen wir auch auf, um mit mit einer Übernachtung Verspätung ins blauweissblaue Land zu gelangen. Der Grenzübertritt verlief problemlos. Wir konnten dabei die "Macht der Stempelschwinger" und die Geschwindigkeit des argentinischen Immigration-Computers bewundern. Von der Langsamkeit können wir deutschen Beamten uns da noch einiges abschauen ... "frech grins". Als wir gerade mitten bei der Einreiseprozedur waren, wurden wir auf eine weitere Motorradgruppe aufmerksam, die gerade ins Zollgebäude eingefahren kam. Bei genauerem Hinsehen erkannten wir unsere Containermitfahrer Ulrike und Robert mit Stefan und Dana mit ihrem Freund Felix fest. Ihnen war es gestern auch nicht anders gegangen und sie hatten in einem Container einer Strassenbaufirma übernachten können.


Weiter gehts mit dem EIntrag vom 01.11.2013 in Argentinien --->


23.12.2013 - Wieder aufm Festland - Feliz Navidad in Punta Arenas

Wetter: 10 Grad, ein wenig Regen, windig

Actionmäßig war heute eher Fehlanzeige ... die Moppeds mit dem Dampfstrahler ordentlich entstaubt und betankt und ein wenig Einkaufen für den 24.12.. Homepagepflege, Internetrecherchen und Weihnachtsmails beantworten standen auch auf dem Programm. Und hausfraulich niedere Tätigkeiten wie Wäsche waschen müssen auch irgendwann erledigt werden. Daher gibt es aus Punta Arenas nichts aufregendes zu vermelden.


24.12.2013 - Heute kommt der Weihnachtsmann

Wetter: ca. 10 Grad, kühler Wind, ab und zu ein Fetzen Sonne

Was macht man an Weihnachten im Ausland? Irgendwie ist es ein komisches Gefühl. Fernab von der Familie und den Freunden, draußen herrscht bei herbstlichem Wetter der chilenische Einkaufstrubel. Im Hostel selbst ist kein Weihnachtsschmuck aufgestellt.

Heute morgen waren wir mit dem Sammeltaxi kurz in der örtlichen Einkaufsmall, da wir noch verschiedene Dinge benötigten. Hier ist es genauso wie in Deutschland. Vor den Feiertagen drehen sie alle durch. Unmengen von Essen und Getränken werden eingekauft und an den 38 Kassen des LIDER-Einkaufszentrums standen hunderte Leute mit ihren Einkaufswagen. Der dementsprechende Geräuschpegel mit lauter Weihnachtsmusik im Hintergrund ... ne Viertelstunde länger, und ich wäre reif für "Günzburg" (Anm.: dort befindet sich ein Bezirkskrankenhaus mit psychiatrischer Abteilung) gewesen.

Dafür lassen wir es nun ruhig angehen. Ein gemütliches Essen und später noch ein Fläschchen guten Rotwein.


25.12.2013 - Puerto Natales ... auf die Wettervor- herlügner ist kein Verlass mehr

Wetter: 3 - 6 Grad, heftiger eiskalter Wind, teilweise Regen

Der gestrige Heilige Abend liegt hinter uns und so starteten wir heute morgen in Richtung Puerto Natales. Spätnachmittags hatten wir uns im Internet noch die Wettervorherlüge für Natales angeschaut. Früher konnte man sich auf die Wetterfrösche so gut wie immer nicht verlassen und es kristallisierte sich mit der Zeit der umgangssprachliche Begriff "Wettervorherlüge" heraus. Die Frösche hatten für unsere heutige Fahrt sechs Grad und Wind mit 57 km/h vorausgesagt. Dazu noch einige Schauer. Durch den heftigen und kühlen Wind sollte die gefühlte Temperatur -1 Grad betragen.

Als wir heute morgen unsere sieben Sachen in Punta Arenas packten, schien die Sonne und es herrschten 12 Grad im Innenhof des Hostels vor. Beim Anziehen unseres Überanzuges kamen wir schon ins Schwitzen und eigentlich wollten wir im Sommeranzügle fahren. Doch schon kurz hinter Arenas sollten die Lügenfrösche Recht behalten. Es wurde zunehmend kühler und windiger und trotz Motorradunterwäsche wurde es im Anzügle leicht frostig. Etwa nach 100 km Strecke fing es zu Regnen an und durch den eiskalten Wind klapperten Rosis Zähne schneller als die Ventile des Motors. Auf der Strecke etwas zum Aufwärmen zu finden ist hier gar nicht so leicht. Alf entschloß sich daher, in Morro Cero Pause zu machen und einen Kaffee zu trinken.

Doch Morro Cero bestand nur aus drei Häusern und einer Station der Carabineros de Chile. Nix wars mit Kaffee. Daher hielt Alf kurzentschlossen an der Carabinerosstation an und nach einem kurzen Plausch lud uns der Carabinero zum Aufwärmen mit einer Tasse Kaffee in die Station ein. Eine halbe Stunde später war die Kälte aus den Gliedern gewichen und wir setzen die Fahrt bei Sonne in Richtung Natales fort. Die Regenfront war jedoch bald wieder eingeholt und so wurden wir auf den restlichen Kilometern bis zum Ziel nochmals begossen.

Doch eine gute Stunde später waren wir dann auch in P.N. im Hostel "Oasis" angelangt und wurden von der Betreiberfamilie nett empfangen. Im liebevoll eingerichteten Haus gab es einen heißen Kaffee sowie selbstgemachten Weihnachtsstollen. Da wurden wir gleich wieder munter.


26.12.2013 - Scheißwetter an Weihnachten

Wetter: kühler Wind, kräftiger Regen, nachmittags ein wenig Aufhellung mit kühlem Wind

Da das Wetter heute so beschissen war, haben wir den Tag zur Homepagepflege, zum Videoschneiden und nachmittags zu einem gemütlichen, aber windigen Stadtrundgang in Puerto Natales genutzt.

Die Wetterfrösche haben für die kommenden Tage in Puerto Natales und somit auch im Nationalpark Torres del Paine Regen und starken Wind mit Temperaturen im unteren einstelligen Bereich vorausgesagt. Da in El Calafate das Wetter besser zu sein scheint und wir den Perito-Moreno-Gletscher auch gerne bei schönem Wetter sehen würden, haben wir uns heute schweren Herzens entschlossen, den Torres-del-Paine-NP zu umfahren. Ansonsten hätten wir laut den Wetterfröschen einige Tage hier herumsitzen und bei schlechtem Wetter Däumchen drehen müssen.


Es war wieder nur ein kurzes Gastspiel in Chile. Wir sind nach El Calafate weitergefahren, um dort den Perito-Moreno-Gletscher zu besichtigen. Weiter gehts daher in --->ARGENTINIEN mit dem Eintrag vom 27.12.2013.


 

 

03.01.2014 - Die schönste Strecke unseres bisherigen Urlaubes

Wetter: 8 - 15 Grad, windig, teilweise Sonne, gegen Abend ein paar Tropfen

Schon in der Früh machten wir uns zum drei Kilometer entfernt gelegenen Grenzübergang auf. Diesmal klappte alles in gewohnter Weise und wir konnten unbehelligt einreisen. Dabei trafen wir direkt am Übergang auf zwei österreichische Motorradfahrer, die wir im Hostel Cormoranes in Ushuaia schon kennengelernt hatten. Schnell stellte sich heraus, daß Andy und Jürgen die gleiche Strecke wie wir auf dem Plan hatten. Sie wollten wie wir auch, die Straße rund um den Lago General Carrera befahren.

Diese wird im Reise-Know-How-Reiseführer wie folgt beschrieben: Die Straße, die von Chile Chico aus am Ufer des Lago General Carrera entlang führt, gehört zu den schönsten in ganz Patagonien. In teils abenteuerlichen Kurven geht es über 120 km am Steilufer des langgestreckten Sees entlang. Dabei eröffnen sich immer wieder tolle Blicke auf dessen blaugrüne Buchten mit den Gipfeln des patagonischen Eisfeldes dahinter.

Und der Reiseführer hatte nicht gelogen. Das bunt schillernde Wasser mit den Andengipfeln dahinter waren einfach faszinierend. Im mittleren Teilstück des Südufers bekamen wir Gesteinsformationen in allen Farben zu Gesicht, die auf verschiedene Mineralien in den Gesteinen zurückzuführen sind und dort teilweise auch abgebaut werden.

Wir ließen Jürgen und Andy vorausbrausen und sagten zu Ihnen, sie sollen einen Kaffee für uns mitbestellen, wenn sie zum nächsten Ort im mittleren Bereich des Seeufers kommen. Als wir in dieser Gegend dann aufliefen, sahen wir ein Motorrad am Straßenrand stehen, die Honda von Andy stand weiter im Gelände. Au fein, Kaffee gibts, dachte ich mir. Nix wars.

Andy hatte einen "Potschn", also einen Plattfuss und war bereits dabei, den Reifen vom ausgebauten Hinterrad zu ziehen. Mit seinem Mickymaus-Montiereisen plagte er sich allerdings unnötig herum und wir konnten ihm mit zwei gescheiten Eisenbügeln und unserem Hechlingen-Fachwissen-Tipps weiterhelfen. Geraume Zeit später war die Panne behoben und es ging wieder weiter. Die Strecke zog sich jedoch noch ziemlich hin und nach 180 wunderschönen Schotterkilometern erreichten wir gegen Abend Puerto Tranquilo, wo wir im Hostel Carreterra Austral einen nette Bleibe fanden.

Unser Durchhaltevermögen auf der Piste wurde später mit einem fangfrischen gegrillten Lachs mit Röstkartoffeln ordentlich belohnt. Wir haben lange nicht mehr so gut gegessen wie hier.

 

 


04.01.2014 - Seeumrundung fertig gefahren und ab nach Coyhaique

Wetter: 10 - 15 Grad; Sonne-Wolken-Mix mit teilweise kühlem Wind; gegen Nachmittag ohne Wind wärmer

Das gestrige Abendessen dauerte doch etwas länger und so ließen wir es heute geruhsamer angehen. In der Früh wollten wir noch mit dem Boot zu den sogenannten Marmorkapellen fahren. Diese Kapellen sind extravagante Felsformationen in Ufernähe, Felsenhöhlen aus vieladrigem, hellem Marmor, der den See in changierenden Farben reflektiert. Die Tour hatten wir gestern Abend schon für 10.00 Uhr gebucht. Aber irgendwie hat uns der Seemann vergessen. Nach kurzem Nachfragen ging die Tour dann halt eine Stunde später los.

Der mittlerweile aufgekommene Wind ließ auf dem See ordentliche Wellen entstehen, die sich vor denen auf dem Meer nicht zu verstecken brauchten. Immer wieder bekamen wir einen ordentlichen Schwall Wasser ab und kamen relativ feucht bei den Kapellen an. Dort wurden wir mit herrlichen Bildern bei Sonnenschein belohnt und konnten uns gar nicht satt sehen.

Für die Rückfahrt mit dem Boot braucht man normalerweise so gute 20 Minuten. Aufgrund des Seeganges und des Windes waren wir jedoch mindestens doppelt so lange unterwegs, bis wir wieder pitschnass am Ufer anlegten. Bevor wir die Fahrt mit den Motorrädern wieder aufnehmen konnten, war eine Trockenföhnstunde angesagt.

So kurz nach dem Mittagessen nahmen wir wieder Fahrt auf und plagten uns über die Rippiopiste auf der Carreterra Austral vollends um den See herum. Weitere 120 km Schotter waren heute relativ anstrengend zu fahren, wurden jedoch wieder von landschaftlich schönen Ausblicken und Eindrücken belohnt. Doch auch diese 120 km waren irgendwann vorbei und nach einem kurzen Snack in Villa Cerro Castillo wurde es wieder ruhiger unter uns.

Wir waren zurück auf asphaltierten Straßen und bekamen bis Coyhaique eine richtig schöne Motorradstrecke unter die Reifen. Eine Landschaft wie im Allgäu, ähnlich wie im Lechtal und angrenzenden Tälern, lud uns ein, in flottem Tempo nach Coyhaique zu swingen. Motorradfahren vom Feinsten zum Abschluss des Tages.

Eine nette Unterkunft war in der Hosteria Maria Ester gleich gebucht und der Hunger wurde im Casino de Bomberos für günstiges Geld gestillt.


Panoramablick etwa 15 km oberhalb von Villa Cerro Castillo


05.01.2014 - "Ausschütteln in Coyhaique"

Wetter: 10 - 15 Grad, blauweißer Himmel, teils kühler Wind, teils stechende Sonne

Wo sind wir nun gelandet? in "Koi-Aike", wie die indiansichen Ureinwohner die Stadt nannten; also dem "Land zwischen den Wassern". Schließlich fließen hier der Rio Simpson und der Rio Coyhaique zusammen.

"Ich glaub, du hast ne Schraube locker". Diesen oder ähnliche Sprüche entbehren nach 300 km Schotter nicht unbedingt jeglicher Grundlage. Daher stand heute ein wenig Schrauberei an den Motorrädern auf dem Programm. Neben dem obligatorischen Schraubencheck (Sind noch alle da und fest?) mussten die Ketten der Motorräder mal gepflegt werden und verschiedene andere kosmetische Kleinigkeiten waren auf der Tagesordnung. Nicht zuletzt mussten wir auch ein wenig das Schütteln und Vibrieren aus unseren Gliedern bringen. Natürlich haben wir, nachdem es in Coyhaique eine halbwegs vernünftige Internetverbindung gibt, keine Mühen gescheut, uns stundenlang vor den PC zu setzten und die Bilder der letzten eineinhalb Wochen hoch zu laden. Da wieder haufenweise die jüngere Generation mit PC, Tablet und Smartphone herumlungert, ging dieses auch streckenweise in die Knie.

Wie geht es nun weiter? Das war auch eine unserer Fragen am heutigen Tag. Andi und Jürgen entschieden sich, am Montag auf der Carreterra Austral ein Stück noch nach Norden zu fahren und dann wieder nach Argentinien rüber zu wechseln. Jürgens vorderes Federbein hat einen kaputten Simmerring und neue Reifen sind auch fällig. Daher wird er in Argentinien einen BMW-Händler ansteuern.

Wir präferierten die Fahrt mit dem Schiff durch die chilenische Fjordlandschaft hoch nach Quellón oder nach Puerto Montt. Wir müssen morgen mal bei den Fährgesellschaften in der Früh nachfragen, wann wir gegebenenfalls eine Fähre zu einer der beiden Destinationen bekommen.


06.01.2014 - Fähre gebucht und Internet gepflegt

Wetter: wie gestern

Jürgen und Andi reisten nach dem Frühstück weiter. Zuvor hatte uns Jürgen noch einige hilfreiche Tipps für Ecuador und Peru gegeben.  Andi besorgte sich vor der Abfahrt noch schnell einen Reserveschlauch für seine Reifen, da der alte ja bekanntlicherweise den Geist aufgegeben hatte.

Wir schauten unmittelbar nach dem Frühstück in die Stadt und besuchten das Büro der Naviera Austral, wo wir für den Mittwoch eine Fährüberfahrt von Puerto Cisnes nach Quellón bekamen.

Das Hostel ist mittlerweile von den Internetblockierern geräumt und so können wir am heutigen Tage die Leitung fast für uns alleine beanspruchen, um Euch zu Hause auf dem Laufenden zu halten. Nach guten vier Stunden Arbeit war die Homepage auch wieder auf dem aktuellen Stand.


07.01.2013 - Liegt Puerto Cisnes in Europa?

Wetter: ca. 10 - 12 Grad; anfänglich lockere Bewölkung; später immer wieder Regen

Die Frage in der Überschrift haben wir uns heute mehrfach gestellt. Von Coyhaique aus hatten wir gute 200 km vor uns, um nach Puerto Cisnes zu gelangen. Die RP 240 und die RN 7 schlängeln sich insgesamt durch drei Nationalparks (NP Rio Simpson, NP Manihuales, NP Lago Las Terres) und streifen noch einen Vierten (NP Queulat). Was auf der Karte relativ geradeaus und monoton aussieht, entpuppte sich als Bikerstrecke vom Feinsten. Immer wieder fühlten wir uns an Strecken in Österreich oder im Friaul erinnert, die wir in den letzten Jahren durchquert hatten. Daher die Überschrift. Entlang von urigen Flussläufen, Berge bis zum Horizont und fast kein Verkehr. Im Unterschied zu Deutschland oder den angrenzenden Staaten hat der Wald hier seine volle Pracht. Kein brauner oder kaputter Baum ist zu sehen. Alles steht im saftigsten Grün. Allerdings liegen mitten auf den Wiesen massenweise Bäume oder Fragmente davon herum und verrotten. Welchen Zweck dies hat, konnte ich mir nicht erklären. Vielleicht dienen aufgehäufte Holzstapel als Schutz für die Rindviecher gegen den Wind?

Heute war der Tag der Radfahrer. Wir passierten etwa 30 an der Zahl als Solofahrer oder in kleineren Gruppen. Respekt vor den Leuten, die diese Landschaften mit eigener Kraft durchstrampeln. Aber sie nehmen wie wir auch die Landschaft mit allen Sinnen war.

Auf den letzten zwanzig Kilometern ist den Chilenen mal wieder der Teer ausgegangen und wir durften nochmals durch den Schotter juckeln. Aber das sind wir ja mittlerweile gewohnt und schreckt uns nicht. Nach guten drei Stunden Fahrzeit waren wir in Puerto Cisnes angelangt. Hans, ein chilenischer Restaurantbesitzer, hatte uns suchenderweise auf der Straße gesehen und vermittelte uns eine tolle und günstige Cabana eines Freundes für die Übernachtung.

Den einzigen Wermutstropfen bescherte uns heute Petrus, dieser Mistkerl. In Coyhaique hatten wir noch wolkigen Himmel, doch schon kurze Zeit später fing es immer wieder zu regnen an und wir mussten einen Großteil der wunderbaren Strecke im Nassen zurücklegen. Die klasse Berglandschaft war nur grau in grau mit sehr viel Dunst und so können wir euch heute nicht groß tolle Fotos anbieten. Wir dürfen uns aber übers Wetter nicht beklagen; dies war der erste Tag mit längerem Regen auf unserer Reise.

Morgen werden wir mit der Fähre in 12 Stunden nach Chiloé übersetzen. Vorher jedoch gehen wir heute am Abend zu Hans ins Restaurant und werden dort ein feines Fischlein kredenzt bekommen.


08.01.2013 - Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön ...

Wetter: Regen mit ordentlich Wind und teilweisen Auflockerungen, ca. 8 - 10 Grad

Das Schiff sollte heute um 10.00 Uhr ablegen und ab 08.00 Uhr war das Boarding am Hafen angesetzt. Als wir um 07.45 Uhr zum Hafen fuhren, um uns einen guten Platz zu sichern, war das Schiff bereits schon da und die Fahrzeuge wurden nach und nach eingeladen. Wir bekamen an der Seite einen schönen Platz und die Motorräder wurden ordentlich verzurrt (was sich später als sehr gut herausstellen sollte).

Relativ pünktlich fuhr bei regnerischem und windigem Wetter die "Don Baldo" los und nahm ihre Route durch die Fjorde der chilenischen Westküste auf. Leider war die Sichtweite aufgrund des teilweise starken Regens, des Dunstes und der dunklen Wolken nicht besonders und wir bekamen von der tollen Landschaft so gut wie nichts zu sehen.

Auf der zweiten Streckenhälfte wurde die Seefahrt dann lustig ... aber nicht für Alle. Es kam ordentlich Wind auf, der einen massiven Wellengang zur Folge hatte. Die Don Baldo schaukelte durch die Wellentäler, daß es einem gestählten Achterbahnfahrer eine wahre Freude war. Andere hatten nicht so ihren Spaß und saßen mit kreidebleichem Gesicht in ihren Sesseln. Einige setzten sich auf dem Oberdeck windgeschützt an der frischen Luft etwas hin. Dort oben hatten sie es nicht soweit zum Seemöven füttern ...

Ursprünglich hätte die Fähre nach einem kurzen Zwischenhalt in Melinka um 21.00 Uhr in Quellón sein sollen. Aufgrund des schlechten Wetters und eines ewig langen Anlegemanövers im Hafen von Quellón war es schon 23.30 Uhr, als wir die Motorräder bei kräftigem Regen aus dem Bauch des Schiffes holen konnten. Freundlicherweise hatten die Leute des Hotels "Tierra del Fuego" auf uns gewartet und das Zimmer frei gehalten. Nach gut 15 Stunden auf dem Schiff und zwei Feierabendbier später ging der Tag dann auch zu Ende.


09.01.2013 - Der Regen läßt uns in Quellón Quartier machen

Wetter: wie es die Überschrift schon sagt - gegen Mittag entgegen der Vorhersage aufklaren und teilweise Sonne - 10 bis 16 Grad

Fast bis zum Morgengrauen hat es heute Nacht wie aus Eimern heruntergekübelt. Laut Reiseführer hat die Insel Chiloé auch einen Jahresniederschlag von fast vier Metern Wassersäule. Das ist ganz ordentlich, würde ich sagen. Die Wetterpropheten von www.wetter.com haben auch nichts Besseres für heute zu bieten gehabt und so entschlossen wir uns beim Frühstück, noch bis morgen hier zu bleiben.

Ein kleinerer Spaziergang an den Fischereihafen und etliche Besorgungen standen auf dem Programm. Im Hafen selbst zählten wir dann gut an die hundert Boote, die im Wasser dümpelten. So gut wie auf jedem war irgendjemand am Werkeln, am Ratschen, am Reparieren. Hier in der Gegend ist ein sehr gutes Revier für Muscheln, Austern und Lachse. Wenn nicht gerade mal wieder eine Plage, die "Marea Rocha" auftritt, gibt es hier Leckereien aus dem Meer in Hülle und Fülle. Die Marea ist eine Epedemie giftiger Mikroalgen im Pazifik, die auch tödliche Folgen haben kann (Ersticken durch Muskellähmung).

Beim Spaziergang durch das kleine Fischerstädtchen hatten wir an einem Eckchen der Hauptstraße ein paar Stände entdeckt, die fangfrischen Fisch zum Verkauf anboten. Ein riesiges Lachsteil um knapp 3,50 €. Da hätte ich am Liebsten kräftig eingekauft und frisch zubereitet. Aber wir werden hier im Hotel, daß für gutes Fischessen bekannt ist, auch um günstiges Geld ähnliches bekommen.

Heute morgen haben wir uns derweil mit einer frischen "Ceviche" begnügt. Das ist roher fangfrischer Fisch mit Kräutern, Zwiebeln, Chili und Limettensaft. Hmmmmmmmmm....leckeeeeer, sag ich euch.

Im Anschluß machten ging es noch auf Einkaufstour. Rosi hat auf der Rüttelpiste rund um den Lago General Carrera ihren Reservekanister verloren. Durch das Geschüttel rieben sich die guten Riemen von Touratech durch und der Spriteimer ging verschütt. Es ist nicht einfach, ein kleines Benzinkanisterchen für ein Motorrad aufzutreiben. Zehn Liter oder Zwanzig Liter, da gibt es Kanister in allen Farben. Aber einen "chicitita-Bidon" zu bekommen ... nach zwölf oder dreizehn Läden haben wir es aufgegeben.

 


10.01.2014 - Auf ins Warme

Wetter: morgens kühl bei 10 Grad; am Nachmittag dann bis 25 Grad

Wir wollen endlich wieder ins Warme. Ruckzuck die Motorräder aufgepackt und nach dem Frühstück in Richtung Norden. Das Schild in Quellón am Straßenrand verhieß uns jedoch nichts Gutes. 65 Kilometer Baustelle und Straßenbau. So schlimm war es dann aber doch nicht. Außer gelegentlichen Wartepausen an einspurigen Strecken hielt uns heute nichts auf.

In der Mitte der Insel hatten wir ursprünglich vor, nach Cucao abzubiegen und im dortigen Nationalpark Chiloé eine kleine Wanderung zu machen. Die Sehnsucht nach Sonne war jedoch größer und wir ließen den Nationalpark aus.

In Castro legten wir gegen Mittag einen kleinen Zwischenstopp ein und besichtigten die Palafitos, bunt getünchte Pfahlbauten bzw. Stelzenhäuser. Die am Ufer befindlichen Häuser sehen in Richtung Straße ganz normal aus, zum Wasser hin sind sie jedoch auf Stelzen gebaut, so daß die Fischer nach getaner Arbeit ihr Arbeitsgerät bei Flut unterm Haus parken können. Ursprünglich waren das "Arme-Leute-Häuser", die sich im kostenlosen Niemandsland ansiedelten. Inzwischen haben findige Geschäftsleute und Architekten eine Marktlücke entdeckt, möbeln diese "Bretterbuden" wieder auf und bauen sie zu Boutiquen oder Hostels um.

Die zweite Hälfte der Strecke bis zur Fähre war auch relativ schnell geschaftt und wir konnten direkt auf die Fähre auffahren, bevor sie zwei Minuten später ablegte. Kurz davor hat es bei uns noch Zwölf geschlagen. Es war also für uns nicht Fünf vor Zwölf, sondern genau Zwölf. Soll heißen, wir hatten den zwölftausendsten Reisekilometer auf der Uhr stehen. Bei der Überfahrt ans Festland wurden wir von einer Handvoll junger Leute umringt, die gerne mit uns ein paar Fotos machen wollten. Beim Fotografieren sah einer der Jungen den IPA-Aufkleber auf Alfs Frontscheibe und ruckzuck stellte sich heraus, daß es sich bei der Gruppe um Schüler der "Escuela de Formación de Carabineros" in Ancud handelte. Sofort war ein gemeinsames Thema vorhanden und die Überfahrt gestaltete sich recht kurzweilig. Und das Wetter wurde nun am Festland auch besser. Bei Sonnenschein und 22 Grad setzten wir die Fahrt in Richtung Osorno fort.

Hans und Stefan hatten an Weihnachten am Lago Llanquihue eine wunderschöne Unterkunft gefunden und diese weiter empfohlen. Dieser Empfehlung folgend riefen wir bei Uwe Petersen an und fragten nach einem Zimmerchen für uns. Und prompt hatte er für uns ein freies Zimmer in seinem wunderschön gebauten Blockhaus. Wir avisiertem ihm unser Eintreffen für eine gute Stunde später.

Als wir bei warmem Wetter am Blockhaus eintrafen, waren bereits zwei weitere Motorradfahrer dort eingetroffen und gerade dabei, ihr Zelt aufzuschlagen. Hannu und Sibylle, die mit zwei BMWs von Alaska bis Feuerland fahren, hatten zufälligerweise auch am Blockhaus gehalten und waren ganz erstaunt, daß ihr "Ankommen bereits angekündigt gewesen sei". Mit einem guten Essen, daß uns Uwes Freundin Nicole zubereitete, ging der Tag gemütlich im Blockhaus zu Ende.


11.01.2014 - Rauf auf den Vulkan

Wetter: Sonne satt, ca. 25 Grad und ideales Motorradwetter

Nach einem Spitzenfrühstück (nicht nur immer das kleine pappige Brot mit wenig Marmelade und sonst nichts), daß uns Nicole machte, waren wir gestärkt. Müsli, selbstgemachtes Vollkornbrot, guten Filterkaffee und selbstgemachte Marmeladen ließen einem das Herz richtig aufgehen.

Derart versorgt machten wir uns mit Hannu und Sibylle auf, um mit den Motorrädern auf den Vulkan Osorno hoch zu fahren. Immer wieder machten wir Halt und konnten uns an den super Aussichten vom Vulkan auf das angrenzende Seengebiet und die Berge gar nicht satt sehen. Auch der Osorno war ohne eine einzige Wolke völlig frei zu erblicken. Auf dem Vulkan hätte man meinen können, wir fahren für Touratech Werbung. Sowohl Hannu und Sibylle als auch wir waren an unseren leuchtenden Companero-Anzügen gut zu erkennen.

Nach einer guten Stunde auf dem Vulkan machten wir uns wieder auf den Rückweg zum Blockhaus. Am Nachmittag hieß es für uns, die Maschinen mal wieder auf Vordermann zu bringen. Die K+N Dauerluftfilter mußten nach den vielen Staubetappen endlich gesäubert werden und die vielen Leichen im Luftfilter ließen die BMWs auch schon schwerer atmen. Und die Moppeds selber bekamen auch mal wieder einen Waschlappen zu Gesicht.

Uwe hatte uns einen frischen Lachs zum Abendessen geräuchert. So was Gutes haben wir schon lang nicht mehr gegessen. Und zur Feier des Tages bekam Uwe von einem Bekannten noch ein Lamm geschenkt. Was lag also näher, als noch ein kleines Assado zu machen. Nach dem Fisch(chen) zur Vorspeise konnten wir uns später noch so richtig satt essen und wieder war ein sehr gemütlicher Tag im Blockhaus erst spät in der Nacht zu Ende.


12.01.2013 - Ruhetag im Blockhaus

Wetter: vormittags bedeckt, nachmittags sonnig mit Temperaturen um 24 Grad

Wir hatten uns entschieden, noch einen weiteren Tag bei Nicole und Uwe im Blockhaus zu verbringen und dort noch ein wenig zu relaxen. Auch Sibylle und Hannu waren von der familiären und heimeligen Atmosphäre begeistert und so ruhten wir am Sonntag noch zusammen ein wenig aus.

Der Vormittag verlief mit einem guten Frühstück und ein wenig PC-Arbeiterei ganz gemütlich. Nachmittags gingen wir im See ein wenig baden, planten die weitere Reiseroute und gegen später kam Assado, die Zweite. Da das Lamm ja bekanntlich aus zwei Hälften besteht und wir am Vortag nur eine Hälfte gegrillt hatten, lohnte es sich nicht mehr, die zweite Hälfte in den Freezer zu tun. Also gab es heute nochmals Assado für Alle und wiederum ging das Essen etwas länger.

 


Die Weiterfahrt nach Valparaiso über Osorno und den Nationalpark Nahuel Huapi führte uns nun nach San Carlos de Bariloche und es geht weiter mit dem Eintrag vom 13.01.2014 in ---> Argentinien.

Von dort kamen wir am 20.01.2014 wieder zurück über die Grenze bei Mendoza. Es geht weiter mit dem Eintrag vom 21.01.2014.


21.01.2014 - Kundendienst bei BMW

Wetter: guad warm bei knappen 32 Grad

Vom nahegelegenen Ibis-Hotel aus erreichten wir Williamson Balfour Motos relativ schnell und gaben dort unsere Motorräder zum Kundendienst ab. Bei der Gelegenheit ließen wir gleich auch nach dem Navihalter von Alfs GS schauen, der dieses nicht mehr mit Strom versorgen wollte. Und an Rosis Effe ließ sich bei eingelegtem ersten Gang die Maschine nicht mehr starten. Außerdem war an den beiden Lenkkopflagern ein leichter Ölfilm zu sehen. Wenn wir schon mal da sind, sollen sie doch gleich nach Allem schauen. Im Anschluß besuchten wir den direkt daneben befindlichen "MOTOTECHNIK" - Händler, der in Chile Touratech-Produkte vertreibt und erstanden dort zwei 3-Liter-Reservekanister samt einem jetzt (neuen) Halter, der (welch Wunder) einen Scheuerschutz hat.

Gottseidank durften wir bei dem schönen Wetter unsere Motorradsachen beim Händler in einem Kämmerchen deponieren und konnten uns mit zivilerer Kleidung durch die Stadt bewegen. Da im Ibis das Frühstück "not included" war, besuchten wir ein nahegelegenes Cafe und frühstückten dort ersteinmal fürs gleiche Geld wie bei Ibis sehr ausgiebig. Kurze Zeit später fuhr noch ein anderer Adventure-Fahrer zum Kaffeetrinken heran und wir hatten ein nettes Gespräch mit ihm.

Doch trotz des sehr ausgiebigen Frühstückes hatten wir noch einige Zeit zu überbrücken und so machten wir uns mit einem Taxi zu einer nahegelegenen Mall auf, um dort ein wenig zu bummeln. Rosi war auf der Suche nach einer bequemen Hose und ein paar kleinere Besorgungen hatten wir auch noch zu tätigen. Und so brachten wir den Nachmittag auch herum, bevor wir gegen 17.00 Uhr wieder beim BMW-Händler aufschlugen. Die Navigeschichte von Alf war wohl nur ein Kontaktproblem und Rosis Gangsensor konnte auch mit einer Justage wieder zur Arbeit erweckt werden. Nachdem wir den Service mit je knapp 300 Euronen gezahlt hatten, machten wir uns daran, durch die Großstadt in Richtung Valparaiso zu kommen. Gegen 18.45 Uhr war es dann soweit. Wir waren wieder zurück in der Villa Kunterbunt.

Die Südrunde war genau zu diesem Zeitpunkt nach 84 Tagen und 14810 km Strecke beendet. In der Villa trafen wir auf Marc, der auch gerade in seiner "Halbzeitpause" war und der Tag ging mit einem gemütlichen Feierabendbier zu Ende.


22.01.2014 - Einen weiteren Tag für BMW geopfert

Wetter: 25 - 30 Grad, sonnig

Williamson Balfour Santiago hatte gestern unsere Kundendienste in Santiago durchgeführt, konnte aber unsere Reifen leider nicht erneuern. Wir hatten ja einen zweiten Satz Heidenau K 60 Scout von Deutschland aus mitgebracht und diese waren ja noch in der Villa Kunterbunt eingelagert. So blieb uns nichts anderes übrig, als am heutigen Tag die Reifen auf den Buckel bzw. die Maschine zu schnallen und ins 10 km entfernte Vina del Mar zu fahren, um dort den Satz montieren zu lassen. Also suchten wir die dortige Niederlassung von Williamson Balfour auf und waren froh, daß sie unsere Maschinen so zwischendurch hineinschoben. Leider avisierten sie uns die Fertigstellung auch erst wieder für den Abend um 18.00 Uhr an.

Nun hatten wir die Wahl, entweder mit dem Bus nach Valparaiso zurück zu fahren und am Abend wieder her nach Vina del Mar oder den Tag in Vina zu verbringen. Wir entschieden uns für letztere Variante und bummelten zunächst ein wenig am Strand entlang. Nach einer Kaffeepause verschlug es uns in der Hitze (wir hatten leider nur lange Hosen an) in die nahegelegene Mall, wo wir wie am Tag zuvor den Tag herumbrachten.

Aus der Abholung um 18.00 Uhr wurde dann knapp 19.00 Uhr, bevor uns die Rechnung präsentiert wurde. Da wollten die Wucherer dann für 4 angelieferte Räder austauschen 200.000 Pesos. Das sind umgerechnet nicht ganz 300 €. Nachdem Marc am Tag zuvor für Kundendienst und Reifenwechsel auch knapp 200.000 Pesos bezahlt hatte, wunderten wir uns doch etwas ob der Preisgestaltung. Mit den am Tag zuvor bezahlten Kundendiensten wären wir dann bei gleicher Arbeitsausführung um 100.000 Pesos teurer gefahren und das wollten wir dann doch auch nicht.

Also verweigerten wir zunächst mal die Zahlung, erklärten den Leuten die Umstände und verlangten eine Aufklärung, wo die Differenz denn herkomme. Nun ging das Palaver los. Werkstattmeister mit Annahmemeister und Mechaniker und Kassenkraft ... ein wahres Durcheinander. Nach einigem Hin und Her kam dann heraus, daß sich sich bei Marc "verrechnet" hatten undwir einigten uns auf einen vernünftigen Preis für den Reifenwechsel.

Als wir dann gegen 19.30 Uhr zur Villa zurückkehrten, trafen wir auf den Polizeikollegen, den wir im Motel an der chilenisch/argentinischen Grenze auf Feuerland schon mal getroffen hatten. Rainer ist nun im Begriff, nächste Woche nach Hause zu fahren.


23.01.2014 - "Putz- und Flicktag"

Wetter: ca. 22 Grad, sonnig, leicht kühler Wind

Heute war eigentlich das Waschen der Motorradanzüge und unserer Kleidung sowie das Reinigen und Aussortieren unserer Ausrüstung auf dem Programm gestanden. Als wir den ersten Anzug in der Waschmaschine hatten und der Waschgang zur Hälfte fertig war, kam Martina mit der Meldung, daß das Wasser aufgrund eines Schadens bis heute spätabends abgestellt sei und es wohl nichts mit dem Waschtag wird.

WIr haben uns dann technischen Maßnahmen an den Moppeds und der Homepagepflege gewidmet. Dabei haben wir festgestellt, daß der Reifenwechsler ein rechter Schlamperer war. An keinem Reifen stimmte der Reifenluftdruck und die Ventilkappen fehlten teilweise.


24.01.2013 - Heute dann halt Waschen

Wetter: 25 Grad, sonnig

Beim Aufstehen heute in der Früh waren alle gespannt, ob das Wasser wieder da ist. Gott sei Dank ja. So konnten wieder alle "Geschäfte" verrichtet werden und wir hatten Zeit und Muße, unsere Ausrüstung ein wenig zu säubern.

Auch das Internet ging heute deutlich schneller, so daß einige Bilder noch nachgeladen wurden. Mit dem anvisierten Strandtag wurde es heute nix. Den holen wir erst morgen nach.


25.01.2014 - Beaching

Wetter: ca. 25 Grad, leichtes Windchen

Wie gestern schon angekündigt ging es heute zum Beach. Um nach Vina del Mar zu gelangen, taten wir uns heute wieder einmal das "Speed-Bus-Driving" an. Da die Bushaltestelle direkt vor der Villa Kunterbunt ist, konnten wir unmittelbar auf den Speedway gehen.

Das ist Erlebnisbusfahren, sage ich euch. Die Kiste scheppert, klappert, bebt ... 110 Dezibel im Innenraum ... dazu hört der Fahrer seine Mucke auf maximaler Lautstärke ... mit unebenen Straßen und gefühlten 80-100 km/h durch die Stadt. WIR HABENS ÜBERLEBT ... YEAH.

Und weils so nett war, sind wir nach fünf Stunden Sonnenbad am Playa auch wieder zurückgedüst mit einer der "fliegenden Kisten". Dabei haben wir festgestellt, daß die Schepperbusse von Volkswagen und Mercedes stammen... ;-).

Morgen starten wir mit der ---> NORDRUNDE.