Die Südrunde

Damit ihr eine kleine Vorstellung von dem bekommt, was wir vorhaben, hat Marc die Route mal in Google Maps visualisiert.

Mal grob der 1.Teil unseres Unterfangens
Mal grob der 1.Teil unseres Unterfangens
Zum Vergleich die ungefähre Gesamtroute
Zum Vergleich die ungefähre Gesamtroute

---> Unsere Reise beginnt in CHILE.


Die animierten Landesflaggen auf den nachfolgenden Länderseiten wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von http://www.flags.de


Wir zeichnen hier unsere gefahrene Route für euch auf. Da uns Google Maps die Überfahrten auf den Fähren nicht aufzeichnet, haben wir die Karte in mehrere Teilkarten gesplittet. Immer dann, wenn wir "übers Wasser gehen", gibt es eine neue Karte. Hier könnt ihr verfolgen, wo wir uns bislang "herumgetrieben" haben:


Die Südrunde von Valpariso bis Montevideo auf einer größeren Karte anzeigen

Die Südrunde von Buneos Aires bis Feuerland auf einer größeren Karte anzeigen


Die Südrunde - Feuerland auf einer größeren Karte anzeigen

Die Südrunde - von Puntas Arenas bis Puerto Cisnes auf einer größeren Karte anzeigen


Die Südrunde - Auf der Insel Chiloé auf einer größeren Karte anzeigen

Die Südrunde - Von Puerto Montt nach Valparaíso auf einer größeren Karte anzeigen


Die Südrunde ist beendet

Am Dienstag, dem 21. Januar 2014, war sie um 18.45 Uhr Geschichte. Wir haben die Südrunde nach genau 14810 Kilometern und 84 Tagen Reise beendet.

Es war eine schöne Zeit, in der wir sehr viel gesehen haben. Wir haben fünf Länder bereist und sind an vielen Orten nur einen oder zwei Tage gewesen, an anderen wiederum hatten wir mehrere Tage Aufenthalt. An manchen Stellen wären wir gerne länger geblieben, was jedoch aufgrund verschiedenster Umstände nicht immer machbar war.

Was haben wir in dieser doch relativ langen Zeit gelernt und mitgenommen?

Wir sind überall immer herzlich aufgenommen worden und haben eine unbeschreibliche Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft erfahren dürfen. Die Zahl derer, die uns mit hochgestrecktem Daumen begrüßt haben, mit der Lichthupe anblinkten oder einfach nur winkten, die mit uns ein Foto wollten oder die sich einfach nur für uns interessiert haben, dürfte im höheren vierstelligen Bereich liegen. Es waren soviele Fälle, in denen uns Leute fragten, ob sie uns helfen können ... das war Wahnsinn. Wir werden in Zukunft in unserem eigenen Land auf Reisende anders zugehen, als wir das bisher getan haben.

Was gibt es über die Strecke zu berichten?

Nach knapp drei Monaten sind wir immer noch erstaunt über die Weite und die Größe der Länder. Wenn man zu Hause von A nach B fahren möchte, ist man in einer relativ kurzen Zeit dort angekommen. Hier fährst du teilweise mehrere Stunden oder den ganzen Tag, ohne daß dir jemand entgegen kommt. Und zwischen den einzelnen Orten gibt es dann halt mal drei oder vier Stunden keine Möglichkeit, zu tanken, etwas zu essen oder aufs Klo zu gehen, weil einfach nichts kommt auf dieser Strecke.

Es waren sehr eintönige Passagen dabei, wo du tagelang nur geradeaus fährst und wir dann auch froh waren, daß wir sie hinter uns hatten. Aber wir hatten auch sehr schöne und reizvolle Strecken mit unbeschreiblichen Landschaften. Wenn wir diese beschreiben müssten, so könnten wir dies nicht in Worte fassen.

Der Anteil der ungeteerten Strecken war nicht so hoch, wie wir uns dies ursprünglich ausgerechnet hatten. Einige der Strecken, die auf unseren Karten noch im Bau waren oder als ungeteert gekennzeichnet sind, wurden mittlerweile asphaltiert. Es scheint fast so, daß zwischen Chile und Argentinien ein "Wett-Teeren" stattfindet. Es wird nicht mehr lange dauern und die Routa 40 und die Carreterra Austral werden durchgehend geteert sein. Und wir haben uns langsam an die Unwägbarkeiten der Rippio-Strecken herangetastet und sind von größeren Problemen verschont geblieben.

Und sonst nichts?

Doch. Es gibt sehr viel weniger Hektik hier als vergleichbar in Europa. Hier geht alles einen Tick langsamer und gemütlicher als bei uns. Es ist jetzt aber nicht so , daß die Leute hier anders leben. Es gibt die gleichen Sorgen und Nöte, die gleichen Freuden und Lebensweisen wie zu Hause auch.

Die meisten haben auch ihr Häuschen, sind nach Feierabend beim Garten gießen, beim Grillen, beim Sporteln oder was auch immer. Das Leben verläuft hier in den gleichen Bahnen.

Die Europäer denken oft, sie sind anderen Ländern um einiges voraus. Das kann man so nicht bestätigen. Gerade im Bereich der Telekommunikation und des Mobilfunkes ist hier ein Standard erreicht, an den wir uns in Europa erst herantasten müssen. Hier gibt es so gut wie in jeder Gaststätte, an jeder Tankstelle oder wo auch immer freies Wifi. Viele öffentliche Plätze sind damit ausgestattet und bald auf jedem "Toilettenhäuschen " hat man teilweise LTE-Empfang. Da dürfen wir in Europa noch einiges nachholen.

Während sich in Europa der 22-jährige Alkoholiker Hartz-4 holt, kneifen sich hier viele die Backen zusammen und betätigen sich in ein oder zwei "Low-Budget-Jobs", um sich den Lebensunterhalt zu sichern. Oftmals sind es natürlich Arbeitsstellen, die wahrscheinlich nicht sehr hoch bezahlt sind ... aber die Leut liegen nicht auf der faulen Haut, sondern tun etwas.

Und was kommt jetzt?

Wir werden in wenigen Tagen zur Nordrunde starten. Uns ist durchaus bewußt, das wir den "europäischen Teil" Südamerikas hinter uns haben und daß die Nordrunde eine andere Hausnummer werden wird. Lassen wir uns überraschen...